Jeder Golfer versucht diesen Bereich des Golfplatzes zu meiden, dennoch kommt es häufig vor. Das Rough hat nicht ohne Grund seinen Namen, denn hier kann es auch mal grob zugehen. Was Rough genau bedeutet und wie der Spieler den Ball aus diesen herausfordernden Spielbahnen am besten heraus bewegt, erklären wir Ihnen hier.
Das Rough (ausgesprochen: “raff") bedeutet übersetzt "das Raue" und bezeichnet einen Teil des Golfplatzes, der Abseits des Abschlags, des Fairway und des Green liegt. Das Rough nimmt ungefähr 70 % des gesamten Areals einer Golfanlage ein und trennt nicht nur die einzelnen Bereiche einer Golfbahn voneinander, sondern ebenfalls die Golfbahnen unter sich. Die Bereiche des Roughs dienen dazu, die Löcher klar voneinander zu trennen und dem Spieler den Eindruck zu geben, in einer natürlichen Umgebung zu sein.
Auf dem Rough befindet sich natürliche Vegetation wie Büsche, Sträucher und vor allem Bäume. Dieses Areal wird nur zwei Mal im Jahr gemäht und dient nicht nur der Optik, sondern auch als eine Art Schutzwand. Verzogene Bälle, die andere Golfer auf den benachbarten Löchern oder Menschen außerhalb der Anlage treffen könnten, werden durch das Rough gestoppt. Das hohe Gras bietet zudem eine natürliche Ruhezone für Tiere und Pflanzen. Roughs mit extrem starker Bepflanzung und Vegetation, in denen kein Ball mehr gespielt werden kann, werden als sogenannte „Hard Roughs" bezeichnet.
Schlägt man einen Ball in dieses Areal, kann die Suche oft extrem schwer werden. Spieler haben maximal 3 Minuten Zeit (vormals 5 Minuten), um den Ball wiederzufinden, was zu erheblichen Verzögerungen an den Löchern kommen kann. Aus diesem Grund gibt es auch Golfanlagen, die auf ein Rough komplett verzichten und errichten stattdessen Aufschüttungen als Schutzzone. Wird der Ball nicht innerhalb der 3 Minuten gefunden, wird ein Strafschlag vergeben und der Spieler muss an die Position des zuletzt gespielten Balles zurück. Beim Abschlag ist ein erneutes Auftreten erlaubt. Um eine Verwechslung zwischen dem eigenen Golfball und dem des Flightpartners zu vermeiden, ist es ratsam den Ball genau zu untersuchen. Für diese Untersuchung ist es erlaubt, den Ball zu reinigen. Hier ist es wichtig, den Golfball exakt an die gleiche Stelle zu legen, sonst drohen zwei Strafschläge. Es ist immer erlaubt, den Ball als nicht spielbar zu deklarieren.
Ist der Ball im Aus oder gilt als verloren, muss der Spieler den Ball mit einem Strafschlag von der letzten Position aus spielen. Steckt der Ball im Rough in seinem Einschlagloch, so gilt: Der Ball darf nicht aufgenommen werden (wie beim Fairway) und muss genau so gespielt werden, wie der Golfer ihn auffindet.
Als Semirough wird der Übergangsbereich zwischen Fairway und Rough bezeichnet. Dieser Bereich wird regelmäßig gemäht, der Rasen ist aber immer noch höher als auf dem Fairway. Der Vorteil: Leicht verzogene Bälle werden von dem hohen Gras aufgehalten und somit in besser spielbarer Lage aufgefunden. Eher selten befinden sich sogar zwei Semirough-Bereiche zwischen Fairway und Rough. Diese Bereiche werden dann als "first cut" und "second cut" bezeichnet, wobei das first cut eine Schnitthöhe zwischen second cut und Fairway besitzt.
Oft ist die einzige Chance aus der dichten Vegetation zu kommen, sich aus dem Rough zu hacken. Damit der Golfspieler keinen zweiten Schlag aus dem Dickicht riskiert, ist es immer die bessere Entscheidung sich erstmal sicher zu befreien. Bei der Wahl des richtigen Golfschlägers ist es wichtig, einen Schläger mit viel Loft zu wählen. Das Sand Wedge oder das Lob Wedge zum Beispiel.
Vor dem Schlag:
Während des Schlags: